
Das Ems-Wehr in Telgte: Ein kleiner Umweg ermöglicht den Aufstieg
Die ausgebaute Ems: ein Fluss mit Hindernissen. In Telgte können die Fische nun wieder wandern.
Die ausgebaute Ems ist für wandernde Fische und andere Wasserorganismen ein Fluss mit Hindernissen. Sohlabstürze und Stauanlagen wie z. B. die historischen Staue in Telgte beeinträchtigen die Durchgängigkeit und segmentieren das Gewässer.
In Telgte zweigt vom Hauptstrom Ems als Nebenstrom der „Dümmert“ ab. Beide Gewässerstrecken werden durch die Stauanlagen ehemaliger Mühlen unterbrochen und stellen mit einem Höhenunterschied von etwa 2,5 Metern für stromaufwärts strebende Fische ein unüberwindbares Wanderhindernis dar.
Um dies zu ändern, wurde im Jahr 2000 am Kleinen-Ems-Wehr in Telgte erstmals eine Fischaufstiegsanlage, kurz „Fischtreppe“, gebaut. Im Bereich der „Dümmertinsel“, die von den beiden Emsarmen umflossen und heute als Stadtpark genutzt wird, entstand ein 140 Meter langes, naturnahes Umgehungsgerinne. Wandernde Fische und Kleinlebewesen konnten so wieder vom Unterwasser in das Oberwasser der Ems gelangen.


Die nicht mehr standsichere Böschungssicherung im unteren Bereich und wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn zum Thema Fischaufstieg machten eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Anlage erforderlich. Diese wurde 2020 unter Berücksichtigung der Anforderungen aus dem Handbuch Querbauwerke (MUNLV 2005) erfolgreich durchgeführt. So wurden z.B. mehr Riegel eingebaut, um die Fischtreppe auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.