Ems-Altarm Hembergen – Laufverlängerung durch Wiederanschluss
Durch den Wiederanschluss des Altarms Hembergen konnte für die Ems eine Laufverlängerung von ca. 1 km erreicht und ein weiterer Strahlursprung umgesetzt werden.
Gewässername Ems | Bezirksregierung Münster Hembergen, Kreis Steinfurt |
Leitbild Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (LAWA Typ 15g) | PE_EMS_1000 OFWK DE_NRW_3_206483 |
Maßnahmenträger Land NRW | Ende der Bauzeit 2019 |
Länge (Stationierung) der Maßnahme ca. 2300 m | Flächenbeanspruchung der Maßnahme ca. 45 ha Auenfläche |
Im Zuge der Begradigung der Ems in den 1930er Jahren wurde zwischen Saerbeck und Hembergen im Kreis Steinfurt eine etwa zwei Kilometer lange Emsschleife abgetrennt und so zum Altarm Hembergen.
Mit dem Wiederanschluss des Altarms und den ergänzenden Maßnahmen im Bereich der Emsaue wurde ein weiterer von 17 geplanten Strahlursprüngen an der Ems „gebaut“. Ems und Emsaue wurden wieder in Verbindung gebracht. Die Maßnahme soll dazu beitragen, die Defizite für die Arten und Lebensräume des Gebiets weiter zu reduzieren. Durch die Umsetzung wird sich ein weiterer, heute naturferner Abschnitt von Ems und Aue naturnah entwickeln, um so die Anzahl der Lebensräume zu erhöhen und die Qualität vorhandener zu verbessern. Das Projekt ist ein entscheidender Baustein für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie an der Ems. Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, die nach der Richtlinie geforderte Verbesserung des ökologischen Zustands der Ems zu erreichen und stellt zudem einen wichtigen Baustein im NATURA 2000 Biotopverbundsystem der Emsaue dar.
Die Verlängerung des Emslaufs beträgt insgesamt ca. 1.000 m. Aus dem begradigten Altverlauf wird sich zukünftig ein „Altarm“ entwickeln, der nur bei erhöhten Wasserständen der Ems durchströmt wird. Ein im Westen verlaufender Weg sowie ein Informations- und Aussichtspunkt erschließen das Gebiet abschnittsweise für interessierte Bürger.
Das neue Emsbett wurde, bis auf wenige Ausnahmen, nicht befestigt, sodass die Ausbildung naturnaher Ufer durch Entwicklungsprozesse der Ems erfolgen kann. Ihre Breite und Tiefe bestimmt die Ems in den nächsten Jahren selbst. Zusätzlich wurde eine große Menge an Totholz als Strukturelement in das Gewässer eingebracht. Befliegungen mit Drohnen zeigen, dass sich der Altarm Hembergen gut entwickelt, neue Steilufer entstehen, in Totholzbereichen kommt es zu Auskolkungen und Anlandungsprozessen. Auch im Strömungsschatten von Inseln hat sich Sohlmaterial angelagert. So entstehen neue Uferbänke, die u.a. auch Lebensraum für Watvögel wie Austernfischer und Flussuferläufer darstellen können. Auch für gebietstypische Fischarten, wie Bitterling, Bachneunauge, Koppe und Steinbeißer sowie weitere Vogelarten wie Uferschwalbe, Eisvogel, Pirol, Nachtigall und Kiebitz werden sich die Habitatbedingungen verbessern.
Für die Beschaffung der Flächen wurde ein Flurbereinigungsverfahren des Dezernates 33 der BR Münster durchgeführt, nach dessen Abschluss ca. 45 ha Auenfläche zur Verfügung standen.
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