
Ems bei Greven - Herstellung der Durchgängigkeit
Bei Greven behinderten zwei Wehre die Durchgängigkeit der Ems. Durch ihren Umbau zu einem zweiteiligen Raugerinne-Beckenpass können nun Fische und im Wasser lebende Kleintiere wieder ungehindert wandern.
Gewässername Ems | Bezirksregierung Münster Greven |
Leitbild Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (LAWA Typ 15g) | PE_EMS_1000 OFWK DE_NRW_3_206483 |
Maßnahmenträger Land NRW | Ende der Bauzeit 2021 |
Länge (Stationierung) der Maßnahme ca. 1500 m (Stat. 251+800 – 253+300) | Flächenbeanspruchung der Maßnahme ca. 7,7 ha |
Im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und des Ems-Auen-Schutzkonzeptes hat die Bezirksregierung Münster die beiden Grevener Ems-Wehre umgebaut. Die Querbauwerke „Cramer“ und „Schöneflieth“ mit einem Wasserspiegelunterschied von insgesamt 2,20 m wurden so umgestaltet, dass Fische und im Wasser lebende Kleintiere wieder ungehindert in der Ems wandern können.
Dazu wurde ein zweiteiliger Raugerinne-Beckenpass mit insgesamt 21 Becken in die neugestalteten Emsverläufe von 350 m bzw. 410 m Länge integriert. Zur Gewährleistung der Durchwanderbarkeit darf die Höhendifferenz zwischen den Becken 10 cm nicht überschreiten. Hierzu wurden insgesamt 23 Querriegel mit definierter Öffnungsbreite hergestellt.
Zudem wurde im Zuge der Baumaßnahme das Flussbett der Ems auf einer Länge von 1.500 m renaturiert und die Emsaue durch typische Lebensräume aufgewertet.

Die Entnahme von Böschungsbefestigungen und die gleichzeitige Aufweitung des Flussbettes in den flussauf- und abwärts anschließenden Ems-Abschnitten bis zur Mündung der Münsterschen Aa ermöglichen es der Ems, sich zukünftig wieder eigendynamisch zu entwickeln.
Mit der Herstellung der Neuverläufe und Errichtung von Zwischendämmen in der heutigen Ems, entstehen naturnahe Altarme und Inselbereiche, auf denen durch Bodenabtrag neue Auenstandorte geschaffen wurden.
Durch die Aufweitungen der Ems auf bis zu 50 m Breite wurde darüber hinaus auch die Hochwassersicherheit für die Stadt Greven verbessert.

Insgesamt wurden auf der Baustelle Bodenmassen in der Größenordnung von ca. 550.000 m³ bewegt und zur Herstellung des Raugerinne-Beckenpasses wurden ca. 14.000 m³ Wasserbausteine verbaut. Zur Verbesserung von Gewässerstruktur und Lebensraum wurden in der renaturierten Ems ca. 50 Bäume fest verankert und eine Vielzahl von Baumstubben als Totholzelemente eingebracht.
Die Bauarbeiten starteten im November 2019. Der erste Bauabschnitt am Wehr Schöneflieth wurde im Herbst 2020 fertig gestellt, im Sommer 2021 folgte dann die Fertigstellung des Raugerinne-Beckenpasses am Wehr Cramer.
Die Maßnahme wurde vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW finanziert.
