Ems bei Sassenberg - Renaturierung der Emsaue
Die Ems hat bei Sassenberg auf knapp 2km Länge ein neues Bett bekommen, in dem sie sich wieder selbst entwickeln darf. Dabei konnten auch Synergien mit der FFH-Richtlinie optimal genutzt werden.
Gewässername Ems | Bezirksregierung Münster Sassenberg, Kreis Warendorf |
Leitbild Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (LAWA Typ 15) | PE_EMS_1400 OFWK DE_NRW_3_296800 |
Maßnahmenträger Land NRW | Ende der Bauzeit 2023 |
Länge (Stationierung) der Maßnahme ca. 1750 m | Flächenbeanspruchung der Maßnahme ca. 28 ha |
In Sassenberg im Kreis Warendorf konnte 2022 - 2023 ein weiterer Baustein zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele der EG-WRRL durch die Bezirksregierung Münster in Kooperation mit den Städten Warendorf und Sassenberg umgesetzt werden.
Zuständig für die Gewässerunterhaltung der Ems in diesem Abschnitt ist die Stadt Warendorf, die benötigten Flächen für die Maßnahme liegen aber auf dem Gemeindegebiet der Stadt Sassenberg. Nach Abstimmung mit der Verwaltung der Stadt Warendorf hat das Dezernat Wasserwirtschaft der Bezirksregierung Münster die bauliche Umsetzung übernommen. Im Vordergrund stehen Umgestaltungsmaßnahmen zur Entwicklung von naturraumtypischen, fließgewässerdynamischen Prozessen im Fluss und in der Aue.
Das Vorhaben gibt der Ems auf knapp zwei Kilometern Lauflänge mehr Raum zur Entwicklung durch breitere Gewässerprofile mit geringerer Fließgeschwindigkeit. Der neu gestaltete Emsabschnitt wird sich für viele Pflanzen und Tiere als Lebensraum sehr positiv ausgestalten, da sich Ufer und Sohle naturnah entwickeln dürfen und so typische Strukturen eines sand- und lehmgeprägten Tieflandflusses gebildet werden können. Häufigere Überflutungen und die Rückhaltung des Wassers in der Fläche stellen die aktuell gestörte Einheit zwischen Gewässer und Aue wieder her. Da diese Veränderungen nur auf den Flächen im öffentlichen Eigentum umgesetzt werden konnte, waren umfangreiche Erdbauarbeiten zum Schutz der Flächen unbeteiligter Dritter notwendig. In der Aue wurden bereits vorhandene Stillgewässer optimiert und auch der in Ansätzen bereits vorhandene Schwarzerlen-Auwald wird sich weiter ausbreiten.
Neben den Zielen der EG-WRRL dient die Renaturierung auch den Erhaltungszielen des festgesetzten Natura-2000 Gebietes DE-4013-301 (Emsaue, Kreise Warendorf und Gütersloh). Verschiedenste FFH-Lebensraumtypen wie Fließgewässer mit Unterwasservegetation (FFH-LRT 3260), Auwald in unterschiedlicher Ausprägung (FFH-LRT 91E0 und 91F0) sowie die FFH-Fischarten Koppe, Bachneunauge und Steinbeißer werden in hohem Maße von der Renaturieung profitieren. Die Synergien zwischen WRRL und FFH-RL werden in diesem Projekt optimal genutzt.
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