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Freie Fahrt für Lachs und Forelle

Freie Fahrt für Lachs und Forelle

Das Staubecken Obermaubach stoppt an seinem sieben Meter hohen Staudamm die Wanderung der Lachse und Meerforellen. Daher wurde das Staubecken so umgestaltet, dass Fische wieder wandern können.

Obwohl nur etwa 12 Prozent des 36.000 Quadratkilometer großen Einzugsgebietes der Maas in Deutschland bzw. in Nordrhein-Westfalen liegen, ist die Eifel-Rur – neben der belgischen Ourthe – das wichtigste Lachsgewässer im Maas-Einzugsgebiet. Das bezüglich Qualität und Ausdehnung bedeutendste potenzielle Laich- und Aufwuchsareal für Lachse und Meerforellen an der Rur ist die Strecke vom Staubecken Obermaubach bis Heimbach mit der dort einmündenden Kall. Dieses Gebiet wurde bisher durch den sieben Meter hohen Staudamm in Obermaubach vom Mittel- und Unterlauf der Rur gewässerökologisch weitgehend abgetrennt. Das Wanderfischprogramm NRW sah daher als eine der Hauptmaßnahmen vor, das Staubecken so umzugestalten, dass Fische durchwandern können.

Dafür wurde eine Fischaufstiegs- und Abstiegsanlage gebaut. Besondere Rücksicht musste hierbei auf den Damm und die innen liegende Lehmdichtung genommen werden, die nicht angeschnitten werden durften.

Für die Aufwärtswanderung wurde der Einstieg für die Fische auf dem linken Ufer nahe der Wasserkraftanlage platziert, um die Lockströmung maximal auszunutzen. Das Einlaufbauwerk in den See wurde so konstruiert, dass der Aufstieg der Tiere und ein konstanter Abfluss im Fischaufstieg bei jedem Seewasserstand sichergestellt sind.

Für die Abwärtswanderung der jungen Lachse und Meerforellen wurde eine andere Stelle ausgewählt als die für die Aufstiegsanlage. Sie bietet die größte Sicherheit, die Fische unbeschadet ins Wasser der Rur zu geleiten.

In die Anlage wurde eine Zählkammer integriert, die wahlweise sowohl die Kontrolle des Auf- als auch des Abstiegs ermöglicht. So kann die Wirksamkeit der Fischpassage ermittelt und gegebenenfalls optimiert werden. Im August 2008 wurde ein entsprechendes Monitoring als Kooperation zwischen der „Stiftung Wasserlauf“ und dem Wasserverband Eifel-Rur begonnen.

Durch eine Panoramascheibe können Besucher die Fische beobachten und sie ein kleines Stück auf ihrem langen Weg begleiten.