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Gewässerstruktur der Fließgewässer in NRW

Karte mit aktueller Übersicht über den Stand der Gewässerstrukturgütekartierung in NRW

Auf Basis der landesweiten Erhebung der Struktur der Gewässer in NRW (2011-2013) finden seit 2016 für einzelne Gewässer und/oder Gewässerabschnitte Neu- bzw. Nachkartierungen der Gewässerstruktur und der Bauwerke statt. Dadurch können Veränderungen (z.B. durch hydromorphologische Umsetzungsmaßnahmen) erfasst werden und es ist eine Aktualisierung der bestehenden Gewässerstrukturdaten gewährleistet.

Die Gestalt natürlicher Bäche und Flüsse weist typische Strukturen auf, die von Rahmenbedingungen wie dem Klima, der Talform und dem geologischen Untergrund bestimmt werden. So kann die Gewässersohle sandig oder kiesig sein, der Verlauf geschwungen, mäandrierend oder verzweigt, die Ufer steil oder flach. Hinzu kommen die Einflüsse durch den Menschen wie z. B. Begradigung, Verrohrung, Aufstau, Uferbefestigung usw.

Alle diese Aspekte zusammen genommen werden als Gewässerstruktur bezeichnet. Sie kann bewertet werden, indem man sie abschnittsweise erfasst und mit den Strukturen vergleicht, die das Gewässer ohne Veränderungen durch den Menschen aufweisen würde. Ähnlich wie bei Schulnoten – allerdings mit sieben Stufen – kennzeichnet die Strukturklasse 1 besonders naturnahe, also unveränderte Gewässerabschnitte. Gewässerabschnitte der Strukturklasse 7 weisen praktisch keine "natürlichen" Merkmale mehr auf – zum Beispiel wenn sie vollständig begradigt und Sohle und Ufer befestigt sind. Sie sind "vollständig verändert". In solchen naturfernen Gewässern können sich nur noch wenige Tiere und Pflanzen halten, sodass hier in der Regel der gute ökologischen Zustand und auch das gute ökologische Potenzial verfehlt werden.

Im Jahr 2013 wurde für die Gewässer in Nordrhein-Westfalen eine landesweite Aktualisierung der Strukturkartierung abgeschlossen. Eine Übersicht über die Ergebnisse zeigt die nebenstehende Karte. 

Um für die Zustandsbewertung und Maßnahmenplanung auf aktuelle Daten zurückgreifen zu können, werden laufend einzelne Gewässer und/oder Gewässerabschnitte neu- oder nachkartiert. Neukartierungen bezeichnen Kartierungen von neu angelegten oder veränderten Gewässerverläufen (z. B. durch hydromorphologische Umsetzungsmaßnahmen) ohne vorliegende Gewässerstrukturdaten; Nachkartierungen bezeichnen die Aktualisierung bestehender Gewässerstrukturdaten.

Für folgende Fließgewässer(-abschnitte) haben bereits Neu-/Nachkartierungen stattgefunden:

Die Ergebnisse dieser Kartierungen werden in nebenstehender Karte dargestellt und sind über das Fachinformationssystem ELWAS-WEB öffentlich zugänglich. Wie Sie diese Daten abrufen können ist in der nachfolgenden Anleitung beschrieben:

Die NRW-Karte zeigt die Gewässerstruktur durch eine unterschiedliche Einfärbung der Gewässer an. Im nördlichen und westlichen Bereich befinden sich vermehrt (vollständig) veränderte Gewässer, die in dicken, schwarz gerahmten Linien in Rot und Orange dargestellt werden, im Süden überwiegen deutlich bessere Einstufungen in Grün und Blau, doch auch hier fallen einige dicke gelbe Linien ins Auge.
Die NRW-Karte zeigt die Gewässerstruktur durch eine unterschiedliche Einfärbung der Gewässer an. Im nördlichen und westlichen Bereich befinden sich vermehrt vollständig veränderte Gewässer, die in Rot und Orange dargestellt werden, im Süden überwiegen deutlich bessere Einstufungen in Grün und Blau.