Münstersche Aa – Ein Strahlursprung bei Havixbeck-Hohenholte
An der Münsterschen Aa bei Havixbeck-Hohenholte konnte das durch eine bedarfsgerechte Gewässerunterhaltung entstandene Potenzial zur Schaffung eines Strahlursprungs genutzt werden.
Gewässername Münstersche Aa | Bezirksregierung Münster Kreisgrenze zwischen Steinfurt und Coesfeld |
Leitbild Sandgeprägte Tieflandbäche (LAWA-Typ 14) | PE_EMS_1100 DE_NRW_332_20800 |
Maßnahmenträger Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt | Ende der Bauzeit 2021 |
Länge (Stationierung) der Maßnahme 850 m (Stat. 33+280 – 34+130) | Flächenbeanspruchung der Maßnahme ca. 6,45 ha |
Die Münstersche Aa verlief östlich entlang der Ortslage Havixbeck-Hohenholte weitestgehend gestreckt und wies strukturell in weiten Bereichen einen relativ naturfernen Zustand auf. Daneben fanden sich jedoch auch Abschnitte, in denen sich durch eine bedarfsgerechte Gewässerunterhaltung bereits deutlich bessere und fast gewässertypspezifische Gewässerstrukturen entwickelt hatten. Dieses Potenzial sollte durch eine Gewässerentwicklungsmaßnahme zur Schaffung eines Strahlursprungs genutzt werden. Diese Bereiche stellen einen wichtigen Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL dar, da sie die Ansiedlung und Ausbreitung von wertgebenden fließgewässertypspezifischen Lebewesen ermöglichen.
Die folgende Abbildung zeigt eine beispielhafte Habitatskizze für die hydromorphologische Ausprägung des Kernlebensraums eines sandgeprägten Tieflandbachs (Fließgewässertyp 14) im guten ökologischen Zustand (Quelle: Döbelt-Grüne et al. 2013 in: Hydromorphologische Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen (UBA-Texte 43/2014)).
Innerhalb einer neu angelegten Sekundäraue wurde der Lauf der Münsterschen Aa in einem vorprofilierten Gerinne um ca. 200 m verlängert. In diesem Bereich kann sich das Gewässer wieder eigendynamisch entwickeln. Um die Entwicklung anzustoßen bzw. zu ermöglichen, wurden insgesamt 145 Totholzelemente in Form von Wurzelstubben und Stämmen eingebracht. Auch der bestehende Lauf der Münsterschen Aa wurde durch den Einbau von Totholz strukturell aufgewertet.
Unterschiedliche Breiten- und Höhenniveaus der Sekundäraue fördern nun die Überflutungsdynamik des Gewässers und die Vernetzung mit der Aue. Um die Substratdiversität zu erhöhen und den Fließgewässerorganismen Reproduktionsräume anzubieten, wurden zudem Kiesdepots an den Ufern der neuen Trasse angelegt. Eine Initialpflanzung mit anschließender Sukzession sorgt in Zukunft für Beschattung.
Neben der Schaffung eines Strahlursprungs weist die Maßnahme auch Synergien mit dem Hochwasserschutz an der Münsterschen Aa auf. Der Entwicklungsraum steht bei Hochwasserereignissen als Retentionsraum zur Verfügung und verbessert somit den ökologisch orientierten Hochwasserschutz. Durch Anlage eines Bypasses neben einer vorhandenen Gewölbebrücke konnte eine weitere Verbesserung für den Hochwasserwasserschutz erreicht werden.
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